Tätigkeitsfeld der Pflege in der Brückenschule Maria Veen

Das Pflegeteam der Brückenschule Maria Veen verfügt über geschultes Pflegepersonal bestehend aus Kinderkrankenschwestern, Kinderpfleger:innen und Pflegekräften. Ferner wird das Team durch Personen im Freiwilligen Sozialen Jahr und Bundesfreiwilligendienst sowie durch individuell für einige Schüler:innen zuständige Integrationshelfer:innen unterstützt. So ist durch das Fachpersonal eine Beschulung von schwerstmehrfachbehinderten Schüler:innen mit hohem pflegerischem und medizinischem Bedarf sichergestellt.

Um eine ganzheitliche Versorgung unserer Schüler:innen zu ermöglichen legen wir großen Wert auf die kooperative Zusammenarbeit mit Lehrkräften und therapeutischen Mitarbeiter:innen. Nur durch den intensiven Austausch und die enge Zusammenarbeit gelingt der umfassende Einblick in die individuellen Bedürfnisse der Schüler:innen.

Den Schwerpunkt unserer pflegerischen Tätigkeit nimmt der Bereich der Förderpflege ein. Förderpflege findet im direkten Austausch mit dem Menschen statt, sie stellt die zentrale Möglichkeit zum Aufbau und Erhalt zwischenmenschlicher Beziehung dar. So ist Förderpflege die entscheidende Basis für das Entstehen von Sicherheit, Selbstwerterfahrung mit Blick auf die eigene Person und Vertrauen in andere Menschen. In der Förderpflege wird das Ziel verfolgt, gemeinsam mit den Schüler:innen eine Beziehung zur Umwelt aufzubauen, sodass diese Strukturen erkennen können, die ihnen das alltägliche Leben erleichtern und helfen entsprechend ihrer Ressourcen so selbstständig wie möglich zu werden. Die medizinische Versorgung kann nur mit dem schriftlichen Einverständnis der Erziehungsberechtigten und der Grundlage eines schriftlichen Auftrages des behandelnden Arztes durchgeführt werden. Zur medizinischen Versorgung der Schüler:innen gehören u.a. Maßnahmen, wie Injektionen, Sondieren, Versorgung von Diabetiker:innen, Katheterisieren, Absaugen, Erstversorgung bei Krampfanfällen und Unfällen etc. Die Ausführung dieser Verordnungen übernehmen die Gesundheits- und Krankenpfleger:innen in der Schule. Um die hohe Qualität bei der Durchführung all dieser Maßnahmen sicher zu stellen, werden in allen LWL- Einrichtungen nach den Vorgaben der Pflegestandards gearbeitet.

Das umfassende therapeutische Angebot ist ein fester Bestandteil des Schulalltags um die sensorische Verarbeitung sowie die motorische und sozioemotionale Entwicklung der Schüler zu unterstützen.

Die Grundlage der Behandlung ist es, den jeweiligen Entwicklungsstand des Schülers zu erheben und Ziele zur individuellen Förderung zu erarbeiten.

Es ist uns wichtig, dass die Behandlungsziele vom Kind ausgehen und unter Berücksichtigung des alltäglichen Gesamtkontexts im interdisziplinären Team von Pädagogen, Therapeuten, Pflegekräften und Eltern getroffen werden.

Die Stärkung von Ressourcen, die zu selbstständiger Bewegung sowie größtmöglicher Handlungsfähigkeit befähigen, nimmt in der therapeutischen Arbeit einen großen Stellenwert ein.

Unser Team besteht zurzeit aus elf Therapeutinnen. Außerdem kooperiert eine logopädische Praxis mit der Brückenschule.

Therapieorganisation

Um die Kinder im Rahmen der Therapie fördern zu können, muss die Therapienotwendigkeit  von den behandelnden Fach- oder Hausärzten mittels einer Heilmittelverordnung bescheinigt werden.

Behandelt wird in einem Rhythmus von 45 Minuten als:

• “KG ZNS / auf neurophysiologischer Grundlage“
• "Allgemeine Krankengymnastik"
• "Krankengymnastische Gruppentherapie"
• Ergotherapie als “Sensomotorisch-perzeptive Behandlung"
• Ergotherapie als “Motorisch-funktionelle Behandlung"

In Absprache mit dem Lehrpersonal werden die Therapieeinheiten in den Stundenplan integriert. Die Therapie findet sowohl in Einzel- oder Gruppenstunden als auch eingegliedert in den Unterricht statt.

Die individuelle Planung und Durchführung der Therapie wird durch verschiedene Testverfahren (z.B. Movement-ABC-2, PEDI, FEW-2, DTVP-2, Gezielten Klinische Beobachtungen zur Sensorischen Integration nach Jean Ayres, COPM), Entwicklungsraster oder die freie Bewegungs-/Spiel- und Verhaltensbeobachtung gestützt.

Aufgabenfelder

Neben der qualifizierten Grundausbildung (dazu gehören z.B. die Kinder-Bobath-Therapie, die Vojta-Therapie, die Sensorische Integrationstherapie) bieten wir zur Anpassung an die unterschiedlichen Bedürfnisse der Schüler zusätzliche Behandlungsmethoden an.

Darunter zählen u.a.:

• Physiotherapie: Reflektorische Atemtherapie, Skoliosebehandlung, manuelle Lymphdrainage, E-Technik, osteopathische Behandlungsmöglichkeiten (u. a. auch Cranio-Sacrale Therapie), Akupressur zur Tonusregulation, Taping, Physiotherapie bei Kindern mit Funktionsstörungen des Beckenbodens, Bewegungsbad
• Psychomotorische Gruppenbehandlung
• Ergotherapie: Handrehabilitation, Graphomotorik, Mund- und Esstherapie, CO-OP, Förderung nach dem TEACCH-Ansatz, Umfeldberatung, Affolter-Methode, Behandlung nach Perfetti, Unterstütze Kommunikation